Havoysund, 71 Grad Tour die zweite.
Hallo Angel – und Naturliebhaber. Mit diesem kleinen Bericht möchte wir euch in Bild und Schrift an unserer Reise nach Havoysund ( Nordkap) teilhaben lassen.
Endlich war es wieder soweit. Der hohe Norden mit seiner faszinierenden und kargen Landschaft hatte uns nach 2011 wieder.E6 zwischen Alta und Nordkap
Wir, das waren 13 Angelbegeisterte die sich Jahr für Jahr treffen und das Abenteuer Norwegen immer wieder neu erleben. Nach der Blamage von 2011 mit den Häusern und Booten fuhren wir diesmal mit gemischten Gefühlen in den hohen Norden. Was wird uns dort ober diesmal erwarten ? Am Donnerstag den 06.06.2013 wurden die Autos beladen und wie in jedem Jahr war es wiedermal eindeutig zu viel Krempel was „Mann“ so mitnahm. Aber gut, da wir ja nicht alle mit dem Flieger unterwegs waren, möchte man auch auf nichts verzichten. Gruppenfoto ohne Jens ,Heiko und Marco
Gesagt, getan und die Autos waren in Windeseile beladen. Unsere Fähre sollte um 23:00 Uhr von Rostock nach Trelleborg ablegen, was sie natürlich auch tat. Morgens um 6:00 Uhr begrüßte uns Schweden bei strahlendem Sonnenschein. Ich legte die -ABBA -CD in den Player und der Tross setzte sich erst mal Richtung Stockholm in Bewegung. Von Stockholm ging es dann immer entlang der E4 in Richtung Umea, Lulea dann über die finnische Grenze entlang der 93. Denn Polarkreis überquerten wir so gegen 5.00 Uhr morgens. Am Jockfall machten wir unser obligatorische Fotopause.
(Wasser läuft immer noch :-).
Bis hierhin hatte wir schon mal gut über die Hälfte der Fahrt geschafft. (Auf der Bank kann man schon mal eine weile Träumen oder ?)
Was auffiel,Finnland war in diesem Jahr besonders grün. Durch die langanhaltende zeitige Wärme die in diesem Jahr hier oben herrschte, ist die Vegetation schon einige Wochen im Voraus. An Pausen war aber hier oben außerhalb des Autos nicht zu denken. Millionen von kleinen Blutsaugern überfielen alles was Hände und Beine hatte und so konnten wir nur unter Vollschutz in Finnland unsere Autos an einer Tankstelle betanken. Der ein oder andere Stopp war aber trotz allem nötig, allein wie oben rechts auf dem Bild zu sehen, die Kaffeepreise waren. Kaffee und ein Donuts für 50 cent. Spitze und geschmeckt hat er auch noch.
Weiter ging die Fahrt über Karesuando in Richtung Alta. In Alta holten wir den Rest der Crew, Jens, Heiko und Marco ab. Die letzten 200 km zogen sich wie ein Kaugummi hin. Auch hier merkte man, dass es die Wochen vorher hier sehr warm gewesen sein muss. Da wo sonst noch Schnee und Eis die Landschaft überzog war jetzt sattes Grün.
Unter dem Gesang von Udo Lindenbergs Titel“ Ich mach mein Ding“ (wo alle im Auto kräftig mit sangen), trafen wir am Samstag gegen 16 Uhr in Havoy ein. Die Stimmung war auf ihren Höhepunkt. Wir hatte es geschafft.
Langsam schraubten wir unsere müden Knochen aus unsere Vehikels. Nun die Frage die uns allen im Kopf rumgeisterte, wer wird uns hier im Empfang nehmen und wie wird sich gegenüber 2011 das Umfeld verbessert haben. Ich erwartete eigentlich ein Guide namens „Rudi“ stattdessen begrüßten uns zwei unbekannte Gesichter. Freundlich stellten sich die beiden vor. Hallo, ich bin der Patrick Töpfer und das ist mein Mitarbeiter Torben Simmerling. Ich antwortete mit verhaltener Stimme, Hallo ich bin Andreas und das ist das Team-Nordkap.
Nach kurzem Talk stellte sich raus, dass Patrick, der neue Besitzer dieser Anlage ist. Super dachte ich, diesmal haben wir endlich einen Ansprechpartner vor Ort. Im Anschluss gab es noch eine ausführliche Einweisung zu den Booten. Nach Betrachtung der Boote und Häuser muss ich sagen, dass sich beide um die Sauberkeit und Ordnung viel Mühe gegeben haben. Bei den von uns gemieteten Booten hatte alle gestimmt. Sauberkeit, Technik und Sicherheit waren hier an Bord.
Puh, jetzt wo alles perfekt war, viel mir ein Stein von Herzen. Wir hatten ja zwei Leute mit im Schlepptau die Nordnorwegen noch nie gesehen hatten und ich sie eigentlich mehr oder weniger zu dieser Fahrt überredete. ( wenn man ehrlich ist, gehört auch nicht viel dazu ) Nun stand einer entspannten und hoffentlich erfolgreichen Angelwoche nichts mehr im Wege.
Wir bezogen unsere Quartier und wer glaub das wir jetzt tot Müde ins Bett fallen, denkste Puppe, wir wollten es noch wissen. Schnell wurden die Boote bestückt und unsere bekannten Fängerstellen von 2011 angesteuert. Wir stellten aber nach kurzer Zeit fest, ergiebig sieht anders aus. Trotz allem fingen wir die ersten schönen Dorsche sowie einige Steinbeißer und super Schellfische. Die erste Fischmalzeit war somit gesichert so das wir dann nach 5 Stunden zufrieden aber doch ein „wenig“ müde Richtung Unterkunft fuhren.
Heute war Sonntag. Das Wetter wurde schlechter, die Temperaturen gingen von 13 Grad auf 6 Grad zurück. Der Wind hielt sich in Grenzen und so konnten wir die ersten heißen Stellen rund um Havoy ansteuern.
Unser Ulle der das erste Mal in Norwegen angelte, war begeistert. Mensch Andreas, das ist ja geil hier. Ja Ulle sagte ich, jetzt weißt du warum es uns Jahr für Jahr hier in den Norden zieht. Was wir natürlich noch nicht wussten, dass dieser Ulle noch hier einige Dinger aus den Teich „reißen“ wird, wo manch Angler von träumt.
Wir drifteten am sognannte deutsche Eck und fingen schöne Dorsche der 10 bis 15 Pfd Klasse. Als bei Ulle mal wieder ein Babydorsch am Pilker hing wurde dieser gemächlich, ganz in seiner ruhigen Art nach oben gekurbelt. Irgendwo im Mittelwasser verneigte sich die Rute schlagartig nach unten. Die Schnur wurde von der Rolle gerissen und mit seinen Riesen Augen sah er mich hilflos an. Wat soll dat denn, sagt er. Ne oder ? Ich sagte, doch mein lieber, das ist halt ein Fisch der etwas größer ist als deine Plötzen und Plieten im Vereinssee.
Schnell wurde mir aber klar: Das ist ein Butt. Wir ließen uns das aber noch nicht anmerken und angelten mit einen grinsenden Gesicht weiter. Nach etlichen Fluchten und gefühlten 30 min war „klein“ Ulle schon fix und fertig. Der Fisch zeigte sich in Kampfkraft und Ausdauer von seiner allerbesten Seite. Supi, dachte ich und „Anfängerglück“, grummelte aus einer anderen Ecke. Dann kam doch der Moment in dem wir eingriffen. Die Landung des ersten guten Butts wollte wir dann doch nicht den zufall und den völlig erschöpften Ulle überlassen.
Schnaufend setzte er sich auf die Bank und zündete sich erst mal ne Fluppe an. Oh Gott, wenn das so weiter gegangen wäre hätte ich die Schnur gekappt. Das waren seine ersten Worte.
Natürlich wurde dieser Fisch wurde in der Unterkunft erst mal mit ein wenig Medizin begossen.
In den nächsten Tagen sollte das Wetter nicht viel besser werden. Alle Stellen die weiter weg waren z.B. rund um Hjelmsoya, Masoya (nordl.) waren durch die sehr hohe Dünung nur schwer zu erreichen und deshalb entschlossen wir uns auf diese Touren zu verzichten.Außer dass wir die Rotbarschstellen nicht anfahren konnten gab es rund um Havoy genug Fisch in guter und großer Stückzahl.
So konnte unser Team sehr gute Dorsche bis 45 Pfd landen. Auch die Anzahl der Heilbutts konnte sich sehen lassen. Insgesamt konnten 12 Butt durch uns gelandet werden. Natürlich durften die meisten wieder Schwimmen.
Natürlich gab es auch kleine Fische.
Unser Horst mit Doppelschlag
Da macht aber unser Wilfried schon dicke Backen
und auch unser Mathi ließ sich nicht lumpen. Eigendlich hatte er ja noch hier oben eine Rechnung mit dem verlorenden großen Heilbutt von 2011 offen. Tja, der wollte aber nicht so wie unser Mathi das sich vorgenommen hatte.
Am letzten Tag gab es noch mal ein kleines Schmankerl. Ulle, der gekrönte Heilbuttjäger schlug noch mal richtig zu. Nachts um 2 Uhr beim hochkurbel gab es auf einmal ein Knall in seiner Rute. In einen Affenzahn und mit gewaltiger Kraft zog sein Gegener die Schnur von der Rolle. Vorsorglich wickelten wir unsere Ruten ein und schufen erst mal Platz im Kahn denn so wie der abging konnte es nur wat großet sein.
Nach 45 min. hartem Drill kam er an die Oberfläche. Er, der Butt von dem ich immer schon geträumt habe. Kein Überriese aber trotzdem mit Traummaßen für jeden Angler. Auweia, bei einer Länge von 163cm und einen Gewicht von 53,5 Kg hatte uns der Norwegenneuling die Messlatte für die nächsten Jahre ganz schön hochgelegt.
Wir Arbeiten daran,versprochen
Hier sieht Ulle nach dem Drill aus, als ob er gerade einen Halbmarathon hinter sich hat. ;-)))))
Nach dem Fang hatte sich unser Neuling einen schweren Virus eingefangen. Der gemeine „Norwegenvirus“ hat nun auch ihn erwischt. Na herzlichen Glückwunsch dazu.
Dieser Fisch wurde ausnahmsweise dem Wasser nicht mehr zurückgeführt. Wir hatte gerade für diesen einen Moment noch ein Plätzchen in den Kisten gelassen. Aller Fisch der zu viel war, wurde in Havoysund an eine Stiftung abgegeben. So hatten auch Menschen etwas davon, die vor Ort hilfsbedürftig waren.
Unsere beiden Silberrücken Wilfried und Dorschhorst, von links nach rechts wie wir sie hier vor Ort getauft hatten, waren mal wieder voll zufrieden und glücklich über Ihre Erfolge hier in Havoysund.
Wir erlebten hier eine tolle Woche mir tollen Leuten, sehr sehr viel Spaß und, und ….. Vielen Dank auch noch mal an den neuen Besitzer, Patrick und sein Guide Torben.
Da nach dem Angeln auch vor dem Angeln ist, sind für die nächsten zwei Jahre die Touren auch schon geplant und gebucht.
2014 geht`s nach hier:
http://dintur.de/ferienhauser/nordnorwegen_oben/lauksundet.htm
2015 geht’s nach hier:
http://www.rolvsoytourist.no/
Petri Heil euer team-nordkap
Hier geht es zum Video vom Heilbuttdrill.
Impressionen:
Blick auf unsere Steganlage mit den dazu gehörigen Booten
Unser stetige Aufpasser. Die Möwe und ihre Kumpanen waren für die Sauberkeit auf dem Steg verantwortlich,
Unterwassermonster
Kapitän Micha
der nordlichste Windpark von Europa
Hier geht es zum Video vom Heilbuttdrill.
3 Antworten zu “Havoysund 2013”
Hallo an Euch, hier meldet sich Werner aus Thüringen. Die 2 Berichte von Havoysund haben mir sehr gut gefallen. Ich habe im Juni meine 39. tour nach Norge gemacht. Bis nach Bodö hab ich es mit meinem Team auch schon geschafft, ab ganz nach „Oben“, da fehlt mir doch die Erfahrung. Deshalb meine Fragen.
Welche Reisezeit haltet Ihr für die Günstigste? Könnt Ihr sagen, bei wem Ihr in Havoysund bzw. über welchen Reiseanbieter Ihr gebucht habt.
Natürlich würde mich auch interessieren, welche Kosten für Haus bzw. Boot zu veranschlagen sind. Welche Variante habt Ihr für den Fischtransport gewählt (Gefriertruhe oder Styroporbox). Wird da Oben für die Boote ein Bootsführerschein gefordert?
Wie groß sind die Botte? Welche Personenzahl pro Boot ist zu empfeheln, damit man genug Platz zum ungestörten angeln hat?
Alle anderen Informationen zum Angeln dort oben, nehme ich gern an.
Es wäre nett, etwas von Euch zu hören, LG Werner
Hallo Werner,
Ich melde mich morgen wegen havoy dann mal bei dir.
Gruß
Andreas
Hallo Werner,
Nun mal zu deinen Fragen.Die Reisezeit zum Nordkap wählen wir grundsätzlich ab Mitte Mai bis ende Juni. Diese Zeit hat bei uns mehr private Gründe wobei wir große Fans von Steinbeißer sind und die sind nun mal am besten von April bis Juni zu fangen.Die Monate juli, August und September werden die Heilbutts und Rotbarsche aktiver. All das kann man aber nicht veralgemeinern denn auch diese Fischarten werden im Frühjahr gefangen. Dorsch in allen Größen sind das ganze Jahr vor Ort. Das Wetter ist eigentlich anfang Juni schon sehr angenehm dort oben. Die Gewässer dort oben sind relativ flach und mit sehr sauberen Grund versehen. Wir Fischen deshalb auch ganz normal mit leichten bis mittler Geschirr auch wenn immermal größere Heilbutts einsteigen.
Gebucht hatten wir das erste mal über Schäfer Angelreisen. Die Firma gibt es ja nicht mehr. Der Herr Schäfer hatte die Häuser in Havoysund als Geschäftsführer zu Hamburg Angelreisen mit genommen. Wir hatte also 2013 bei Hanburg Angelreisen gebucht. Besitzer der Häuser ist jetzt aber :
Patrik Töpfer, Am Rosengarten 7, 99510 Kapellendorf
Tel.: 036425/20619 / Fax: 036425/20700
Email: toepfer@angelreisen-buroysund.de
Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit über Kingfisher.de zu buchen.
Ein weiterer Anbieter dort oben ist Matthias Brockhaus
http://www.mbguiding.de/
Die Kosten sind dort oben schon etwas heftiger als weiter Südlich. Die lassen sich eben die Lage und das Fischen dort richtig bezahlen.
Unsere Touren liegen so im Schnitt für 8 tage all in so bei 1000€.
Darin ist dann Haus, Boot,Fähre,Miete für unsere Busse, Essen Trinken und Benzingeld enthalten.
Die Boote hast du ja sicherlich auf den Fotos gesehen. Die sind natürlich der Hammer und kosten 1249€ die Woche. Dort haben dann 4 Personen auch drauf Platz. Die Häuser in den wir wohnten waren groß und sauber.
Für den Transport der Fische benutzen wir normale Styroporboxen, das funktioniert auch bis nach Hause ohne Probleme.
Die Boote wurden bis jetzt immer noch Führerscheinfrei angeboten.
Vor Ort sind 4 Boote.
Ich hoffe die ein oder andere info hat dir was gebracht. gern Antworte ich dir noch auf weiter Fragen.
Ansonsten können wir uns auch mal per Telefon verständigen.
zu erreichen unter 03375/900100 meist Abends
oder 0174/3113646
nur Mut ;-)))
Lg Andreas